Interviews

Blogperle: Little Years

Heute stelle ich euch wieder eine wunderbare Blogperle vor: Das Blogzine Little Years, geschrieben von den beiden Berliner Mamas Isabel und Marie. Auf Little Years findet ihr ein feines Potpourri aus Inspirationen und Informationen. Ob Mama-Lifestyle, gesellschaftliche Debatten, Muttergefühle, Reise- oder Shopping -Tipps – für jeden Geschmack und jede Situation ist etwas dabei! Ganz besonders toll sind auch die vielen Porträts mit schönen Fotos von Müttern, die „den berühmten Spagat zwischen Kinderhaben und einem „andere“ Leben schaffen“.

Ich lese Little Years so gerne, weil der Blog etwas fürs Herz und für’s Auge ist. Isabel und Marie schreiben über alles was Mamas bewegt und legen dabei ganz viel Wert auf Humor und das Unperfekte. “Wer sich immer an alle Regeln hält, verpasst doch den ganzen Spaß”, ist ihr Blog-Motto. Das sollte man sich tatsächlich öfter sagen und im Mama-Alltag berücksichtigen, oder? Was mir auch gefällt: Die beiden haben ein verdammt gutes Händchen für die schönen Dinge rund um das Mama-Sein. Wenn ich schicke Kinderklamotten, ausgefallene Spielsachen und Einrichtungstipps jenseits des Mainstreams suche, lasse ich mich dort gerne inspirieren. Isabel und Marie, ihr habt einen zauberhaften Geschmack, danke, dass ihr ihn mit uns teilt 🙂

Also, guckt unbedingt mal rein! Und jetzt viel Spaß mit dem Interview:

Liebe Isabel, Liebe Marie, worüber schreibt ihr auf eurem Blog?

Wir schreiben über alles was das Mama sein schöner spannender, und authentischer macht. Dabei sind wir ziemlich breit gefächert, es geht um Lifestyle, um Reisen, aber auch um Muttergefühle und Alltägliches. Uns geht es um eine gute Mischung und vor ein darum zu zeigen, dass Mutter sein Spaß macht oder machen kann und dass wir alle in einem Boot sitzen.

Welcher Blogeintrag liegt euch ganz besonders am Herzen?

Isabel: Viele! Spontan fällt mir vor allem der Vereinbarkeit Artikel ein, der hat unfassbar viel Feedback bekommen. Es macht uns immer sehr glücklich, wenn wir das Gefühl haben, zu einer Wichtigen, gesellschaftlichen Diskussion beizutragen.

Marie: Auch der Beitrag über das Nackt-Sein von Kindern in der Öffentlichkeit war sehr kontrovers – aber unglaublich wichtig, finden wir.

Was macht euch Spaß?

Isabel: Wir machen gerne Ausflüge mit unseren Jungs, verbringen überhaupt gerne Zeit mit der Familie. Aber wir sind auch beide Fans von gutem Essen, langen Abenden mit Freunden, gerne mit viel Wein. Außerdem reisen wir beide leidenschaftlich gerne, unsere Söhne sind entsprechend schon Vielflieger.

Marie: Ja, so sieht’s aus! Ich bin allerdings auch Teilzeit-Mutter. Mein Sohn ist schon mehr bei mir, aber ich habe eben doch jedes zweite Wochenende mal komplett frei. Das heißt die Wein-Abende lege ich immer auf diese Zeit. Klar, ist man nicht mehr so spontan, aber wenn mein Sohn bei mir ist, dann bin ich eben auch voll im Mama-Mood und genieße das.

Was macht euch wütend?

Isabel: Dass es Müttern in diesem Land immer noch so schwer gemacht wird, dass die Deutschen so viel jammern, dass es vielen vielen Kindern auf der Welt so schlecht geht. Ach, es gibt Vieles was uns wütend macht, aber wir versuchen uns auf das Positive zu konzentrieren.

Marie: Mich macht es manchmal wütend, welchen Druck es von der Umwelt gibt: Man soll eine gute Mutter sein, aber bitte auch Karriere machen, gut aussehen und trotzdem Spaß haben. Das alles ist eine Illusion, alles auf einmal geht nicht und das ist auch völlig ok.

Was ist eure Lieblings-Lebensweisheit?

Isabel: Everything happens for a reason. und: Good Shit doesn’t come easy!

Marie: Wenn das Leben einen Sinn hat, dann ist es das Leben selbst. Dazu gehören schöne Dinge und traurige. Ich versuche immer alles irgendwie anzunehmen (was nicht immer gelingt). Aber daran liegt für mich echte Lebensfreude: Das Leben in all seinen Facetten bewusst zu erfahren.

Welche Blogs lest ihr gerne?

Isabel: Babyccino Blog, Geborgen Wachsen, This is Jane Wayne, Bleubird….

Marie: Ich mag auch das US-Online-Magazin Jezebel, manchmal echt witzig und provokant.

Welche Unterstützungen /gesetzlichen Regelungen würdet ihr euch zum Thema Familie und Vereinbarkeit von der Politik bzw. von unserem Gesetzgeber wünschen?

Isabel: Also prinzipiell muss ich sagen, dass ich glaube, wir sind in Deutschland auf einem guten Weg. Ich habe auch das Gefühl, dass die Geburtenraten gerade ordentlich nach oben gehen, das ist ein gutes Zeichen!

Dennoch gibt es viel zu tun, so viel, dass ich das gar nicht kurz zusammenfassen kann. vor allem müssen die Betreuungsmöglichkeiten ausgebaut und viel besser werden, es kann nicht sein, dass Erzieher immer noch so unterbezahlt sind, sie sind so wichtig für die Gesellschaft. Es kann auch nicht sein, dass viele Eltern sobald die Kindergarten-Zeit vorbei ist, richtig Probleme bekommen, weil es nämlich für Schulkinder so wenig Nachmittagsbetreuung gibt.

Dann würde ich mir noch wünschen, dass mehr Anreize für die Unternehmen geschaffen werden, sich familienfreundlicher zu gestalten. In anderen Ländern klappt das wunderbar, da konkurrieren die Unternehmen darum, wer am familienfreundlichsten ist! Warum macht man das nicht auch hier, es würde allen so gut tun und es ist so einfach. Stattdessen sitzen in deutschen Unternehmen immer noch hauptsächlich Männer im Vorstand, Frauen werden nach der Geburt in Teilzeit abgestempelt, man wird doof angeschaut, wenn man sein Kind abholen muss, wer am längsten und am meisten arbeitet gewinnt, völlig bescheuert.

Und dann gibt es noch in Sachen Gleichberechtigung zu tun. Väter müssen sich noch viel mehr um die Kinder kümmern und ihre arbeitenden Frauen unterstützten – auch hier kann die Politik so einfach Anreize schaffen… Das Ehegatten-Splitting abzuschaffen wäre ein erster SO überfälliger Schritt!

Da sind nur 3 von 700000 Punkten, es ist ein langer Weg, aber ich bin eigentlich sehr positiv, dass wir in Deutschland in 10 Jahren schon viel viel besser dastehen.

 

Liebe Isabel, Liebe Marie, merci und danke für das Interview und weiterhin viel Erfolg und Spaß mit eurem tollen Blog!

 

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